Hennen. Der Radweg durch das Baarbachtal hat sich in den vergangenen Jahren für Iserlohn zu einer unverzichtbaren Anbindung an den Ruhrtalradweg entwickelt.
Einzig im Bereich Hennen ist die Situation noch unbefriedigend. Kurz nach der Helle müssen Radfahrer das Baarbachtal verlassen, relativ steil bergauf führt der Radweg hinauf zur Eichelberger Straße in Hennen. Nun, dieser Anstieg bleibt Radfahrern auch künftig nicht erspart, aber es dürfte die bisweilen etwas unübersichtliche Durchfahrt durch die Hennener Ortsmitte entfallen. Das wurde am Montag bei einem Ortstermin der CDU deutlich, bei dem die Verwaltung die aktuellen Planungen vorstellte.Demnach sollen Radfahrer künftig die Eichelberger Straße ein Stück bergab Richtung Baarbach befahren, um dann nach links in den Osthennenweg einzubiegen. Das ist derzeit nur ein leicht befestigter Weg für den landwirtschaftlichen Verkehr. Geplant ist es nun, den Osthennenweg auf einer Länge von 600 Metern auszubauen. Entstehen soll eine 3,5 Meter breite asphaltierte Trasse, die schließlich in den Ohler Weg mündet, der dann wie schon bisher weiter in Richtung Ruhr führt.
Stadt Iserlohn wäre mit 220 000 Euro dabei
Wie Stefan Thiemann, Leiter der Abteilung Straßen und Brücken im Rathaus berichtet, seien im Mai Gespräche mit der Bezirksregierung in Arnsberg geführt worden, Ende Mai wurde dann ein Förderantrag in Richtung Arnsberg gestellt, die Verwaltung ist guter Dinge, dass dieser auch bewilligt wird. Bis Ende des Jahres müsste dann eine qualifizierte Planung des Projektes vorliegen – genauso wie eine verbindliche Vereinbarung mit dem Grundstückseigentümer. Mit dem wurde aber bereits gesprochen und auch eine erste grundsätzliche schriftliche Übereinkunft erzielt.
Für einen Radweg ist normalerweise eine Aufbauschicht von 30 bis 40 Zentimetern ausreichend. Im vorliegenden Fall sollen es aber mindestens 50 Zentimeter werden. Begründet wird das damit, dass der Weg auch künftig vom landwirtschaftlichen Verkehr mit zum Teil sehr schweren Maschinen mitgenutzt werden wird. Auch Bankette zum Ausweichen sind daher geplant. Und die dadurch entstehenden Mehrkosten sind nicht förderfähig. Somit dürfte von der Stadt Iserlohn am Ende ein Betrag von rund 220 000 Euro zu tragen sein: 120 000 Euro Eigenanteil am eigentlichen Projekt und 100 000 Euro für den Mehraufwand. Nach notwendigen politischen Beschlüssen könnte in Richtung Frühjahr/Sommer 2019 die Maßnahme realisiert werden. Die Trasse wird sich fast durchgehend am Verlauf des Osthennenwegs orientieren, kurz vor der Einmündung zum Ohler Weg wird es aber einen Schwenk geben, der den Weg um den dortigen Bauernhof herumführt.
Die Ideallösung wäre es natürlich gewesen, den Radweg im Bereich Hennen parallel zum Baarbach zu verlängern. Dem steht aber weiterhin das Thema Landschaftsschutz im Weg. Dieter Wileczelek, der als Vertreter des ADFC am CDU-Ortstermin teilnahm , begrüßt dennoch die nun erarbeitete Lösung, sie stelle zur Ist-Situation eine deutliche Verbesserung dar. Auch Ulrich Theymann vom Gut Lettenhof am Letteweg in Hennen begrüßt die Lösung, er erhofft sich eine Entlastung des Letteweges, der bislang von vielen Radfahrern als Verbindung zur Ruhr genutzt wird.
Eigentlich schien der Ortstermin beendet, dann kam aber nochmals Dynamik auf. Ulrich Theymann stellte die Frage, wer denn den neuen Radweg pflegen wird. Grundsätzlich die Stadtbetriebe, abgesehen von Verschmutzung durch landwirtschaftlichen Verkehr, deren Beseitigung durch die Landwirte erfolgen müsste, wie die CDU und Verwaltung befanden. Theymann beklagte daraufhin mangelnde Pflegearbeiten an den Radrouten. Insbesondere würden Wege von links und von rechts zuwuchern, weil nicht ausreichend oft gemäht werde. Das führe regelmäßig zu Problemen – insbesondere bei der Begegnung von landwirtschaftlichem Verkehr mit Radfahrern. Und das rief auch den ADFC-Vertreter Dieter Wileczelek nochmals auf den Plan. Der berichtete ebenfalls von mangelhafter Pflege, auch am Ruhrtalradweg. Auf Schwerter Gebiet sei alles tipptopp, sobald man auf Iserlohner Gebiet komme, sei das nicht mehr der Fall. Schlechte Beschilderung und unzureichende Rückschnitte nannte der ADFC-Mann als Beispiele. Das ließ die CDU-Vertreter aufhorchen, die sogleich ankündigten, der Sache nachgehen zu wollen.
Eine separate Brücke am Wellenbad wird gewünscht
Und dann kam die Sprache noch auf den Bereich Wellenbad. Traum vieler Erholungssuchender ist es dort immer noch, dass parallel zur engen und deshalb für Radfahrer gefährlichen Straßenbrücke eine separate kleinere zweite Brücke für Radfahrer und Fußgänger entsteht. Und da der Bereich Wellenbad ein beliebter Einstiegs- beziehungsweise Ausstiegspunkt für Radfahrer ist, wurden mehr und bessere Parkmöglichkeiten angemahnt. Stefan Thiemann schienen diese Wünsche nicht gänzlich unbekannt, er verwies aber auf eine schwierige Gemengelage und unterschiedliche Zuständigkeiten in dem Gebiet.
Quelle: IKZ vom 27.06.2018
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