Leckingsen. Im Sommer 2022 soll die heiße Bauphase beginnen und Anfang 2023 alles fertig sein: eine neue, breitere Eisenbahnüberführung an der Leckingser Straße in Kalthof. Diesen Zeitplan nannte Bürgermeister Dr. Peter Paul Ahrens am Sonntag beim Neujahrsempfang der Vereinsgemeinschaft Kalthof-Leckingsen-Refflingsen im Saal von Dröge-Adria. Dr. Ahrens betonte dabei, dass es sich hier um den „Fahrplan“ der Deutschen Bahn handele, er somit keine Gewähr geben könne, ob diese Termine am Ende auch tatsächlich eingehalten werden können.
Die Eisenbahnüberführung – zweifelsfrei war das im Jahr 2018 nochmals das bestimmende Thema in Kalthof und den anliegenden Ortsteilen. Der stellvertretende Vorsitzende der Vereinsgemeinschaft, Stefan Woelk, erinnerte in seiner Begrüßung an einen Satz von Unternehmer Ulrich Thiele vor einem Jahr:
„Wir möchten raus aus dem Postkutschen-Zeitalter“. Und Woelk betonte, „dass wir da jetzt auch rauskommen werden“.
Man sei nun sehr zufrieden mit der gefundenen Lösung, aber der unermüdliche Einsatz für eine breitere Überführung habe auch viel Kraft und Nerven gekostet. Woelk dankte der Politik, dass sie am Ende doch noch einen guten Beschluss gefasst habe.
Dr. Ahrens: Runder Tischwar der „Türöffner“
Auch Bürgermeister Dr. Peter Paul Ahrens sprach in seiner Rede von einer guten Lösung für Kalthof. Mit elf Metern – unter anderem 7,50 Meter für eine zweistreifige Fahrbahn und einem 2,50 Meter breiten Gehweg werde die Überführung nun deutlich breiter. Die Beharrlichkeit der Vereinsgemeinschaft bei diesem Thema sei ein wichtiger Faktor für den Erfolg gewesen, betonte Ahrens. Und er wertete den einberufenen Runden Tisch mit Vertretern der Bahn als „Türöffner“. Bei diesem sei die Überzeugung gereift, dass eine bei der ursprünglichen Lösung notwendige lange Unterbrechung des Bahnverkehrs nicht zuträglich gewesen wäre. Nun könne mit einer Hilfsbrücke gearbeitet werden, so dass es nur jeweils zwei Wochen zu Baugebinn und Bauende zu einer Unterbrechung des Bahnbetriebs kommen werde. Auch ein Fußgängerschutzgang werde eingerichtet, so dass die Ortsteile für Fußgänger während der Bauphase verbunden bleiben. Eine Kröte müssen die Kalthofer aber auch weiterhin schlucken: Autoverkehr wird während der Bauarbeiten nicht möglich sein. Zuversichtlich zeigte sich Dr. Ahrens, dass die städtische Kostenbeteiligung nach Abzug von Fördermitteln 600.000 Euro nicht überschreiten werde.
In Erfüllung gehen dürfte bald der Wunsch der Kalthofer, dass mehr Bäume auf den Parkplatz am Kalthof-Center kommen. Dieser Wunsch war beim Ortsteilspaziergang geäußert worden. Inzwischen, so Dr. Ahrens, sei ein städtebaulicher Vertrag mit dem Eigentümer geschlossen worden, so dass entsprechenden Maßnahmen nichts mehr im Wege stehe.
Auch über den Stand der Dinge beim IGW-Projekt an der Refflingser Straße sprach der Bürgermeister. Die Ausführungsplanungen seien auf einem guten Weg, so dass im Frühjahr mit den Tiefbauarbeiten begonnen werden könne. Die Kita solle zum Beginn des Kindergartenjahres 2020/2021 fertig werden, die 35 Wohneinheiten Ende 2020. Auch Praxisräume werden eingerichtet. Da ein ansiedlungswilliger Arzt aber weiterhin nicht in Sicht sei, werde aktuell mit einer Ergo- und Physiotherapie-Praxis geplant.
Dringlichere „Baustellen“als das Kerbtal
Die Themen, zu denen sich der Bürgermeister beim Neujahrsempfang äußert, werden traditionell im Vorfeld von der Vereinsgemeinschaft gesetzt. Und in diesem Jahr stand nochmals die Holzhüttensiedlung im Kerbtal auf der Liste. Dr. Ahrens betonte nochmals, dass die dortigen Bauten nicht durch ein Bebauungsplanverfahren hätten legalisiert werden können. Somit seien diese als illegal zu bewerten und müssten abgerissen werden. Ein zeitliches Fenster nannte Dr. Ahrens nicht. Wie am Rande des Empfangs zu hören, arbeite die Verwaltung aber nicht mit Hochdruck an einer Umsetzung. Derzeit gebe es dringlichere „Baustellen“.
Der gemischte Chor Concordia Refflingsen sorgte für musikalische Farbtupfer beim Neujahrsempfang . Zu den Gästen gehörten auch die Bundestagsabgeordneten Dagmar Freitag (SPD) und Paul Ziemiak (CDU). Für einen weiteren inhaltlichen Schwerpunkt sorgte Uwe Ziemann, in der Stadtverwaltung mit dem Thema Breitbandausbau befasst. Ziemann informierte über den diesbezüglichen Stand der Dinge.
Quelle: IKZ vom 28.01.2019 (Stefan Drees)
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