Kalthof. Die Vereinsgemeinschaft Kalthof-Leckingsen-Refflingsen hat im Bemühen darum, doch noch eine bessere Lösung im Zuge des Neubaus der Eisenbahnunterführung an der Leckingser Straße zu erzielen, nunmehr auch den Ausschuss für Bürgeranregungen und Beschwerden eingeschaltet. Bei der Sitzung des Ausschusses am Mittwoch forderte Stefan Woelk vom Vorstand der Vereinsgemeinschaft, die von der Politik gefassten Beschlüsse nochmals neu zu diskutieren. Denn den Kalthofern sei erst nach den Beschlüssen klar geworden, was die Planungen für den Ortsteil bedeuten. Da seien zum einen die erheblichen Auswirkungen während der Bauphase, aber basierend auf der aktuellen Planung auch ein für Kalthof unbefriedigendes Ergebnis. Die Unterführung so zu bauen, wie vor 100 Jahren, könne doch wohl nicht der richtige Weg sein.
Heute, so Woelk, würden eben nicht mehr nur ein paar Kutschen die Unterführung nutzen, sondern auch der Schwerlastverkehr etwa zum Kettenwerk Thiele. Und es gelte, eine sichere Lösung für die Schulkinder zu finden. Ein separate Röhre für den Fußgänger- und Radverkehr, die bereits dann fertiggestellt ist, wenn mit dem eigentlichen Neubau der Eisenbahnunterführung begonnen wird, bezeichnete Woelk als die Wunschlösung der Kalthofer Bürger. Flexiblere Möglichkeiten während der Bauphase und abschließend eine deutlich bessere Lösung für alle Verkehrsarten wären das Ergebnis, so Woelk.
Signale aus dem Rathausnicht erkennbar
Rolf Kaiser (SPD), erinnerte daran, dass die politischen Beschlüsse auf Basis der Aussage der Verwaltung getroffen worden seien, dass ein separater Tunnel zu teuer wäre. „Aus meiner Sicht war das die falsche Entscheidung“, sagte Kaiser. Nach den Aussagen der Fraktionsvorsitzenden Fabian Tigges (CDU) und Dimitrios Axourgos (SPD), die Angelegenheit nochmals durch die Verwaltung prüfen zu lassen, seien aus dem Rathaus noch keine Signale erkennbar. Die Sache dürfe nicht zur Seite gelegt werden, der „ganze Stadtteil lebt von dieser Unterführung“, so Kaiser. Hans Immanuel Herbers (UWG-Piraten) sprach sich dafür aus, die Angelegenheit nochmals im Verkehrs- und Planungsausschuss zu beraten, zusätzlich solle es nochmals Gespräche zwischen Verwaltung und Bahn geben. Erneute Gespräche regte auch Horst Fiesel (CDU) an, mit dem Ziel, eine vernünftige Lösung für Kalthof zu finden. Fraktionskollege Ulrich Lüffe bezeichnete die jetzige Lösung als Behelf, er wünschte sich Zahlen von der Verwaltung, welcher Betrag anstehen würde, wenn ein breiterer Querschnitt der Unterführung angestrebt wird und dann eine 50-prozentige Beteiligung an den Gesamtkosten fällig werde. Dr. Bernd Volker Dresp (FDP) erinnerte an den Wunsch beim Neujahrsempfang der Vereinsgemeinschaft, einen „Runden Tisch“ einzurichten. Dann sollte von der Verwaltung auch der aktuelle Stand verständlich dargelegt werden. Bürgermeisterreferent Thomas Pütter berichtete, dass bei der DB Netz in Sachen „Runder Tisch“ angefragt worden sei, ein Termin könne sich aber bis in den April hinziehen.
Am Ende entschied der Ausschuss, dass sich Planungs- und Verkehrsausschuss erneut mit dem Thema befassen sollen, auch erneute Gespräche zwischen Bahn und Verwaltung werden gewünscht. Einzig Sylvia Olbrich (Grüne) zeigte klare Kante. Die von der Verwaltung vorgelegte Lösung sei schlüssig, es müsse hier kein neues Fass aufgemacht werden.
Quelle: IKZ vom 24.02.2018
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